Blender

Blender

Ich habe eine Hassliebe für dieses Programm entwickelt. Nutze es in Intervallen. Mal sehr intensiv, wurstel mich durch die Funktionen und unzählige Tutorials, und dann lasse ich es wieder Monate unberührt.

Ich liebe Blender für die unzähligen Möglichkeiten, die es einem bietet. Grundsätzlich ist es ein 3D-Modellierungsprogramm. Es wurde entwickelt um 3D Charaktere zu erschaffen und diese dann zu animieren. Und das ist die große Stärke dieser Software. Dazu bietet es unzählige weitere Anwendungsmöglichkeiten vom Videoschnitt bis zur Spieleentwicklung.

 Und das ist auch schon der Grund warum ich das Programm hasse. Na ja, vielleicht nicht wirklich, aber es treibt mich zur Verzweiflung. Wie soll man hier den Überblick behalten. Zig Layouts für die verschiedenen Anwendungen im Standard, die zu allem Überfluss durch den Anwender angepasst werden können. Dann kann man auch noch neue Layouts hinzufügen und sich die Oberfläche genau so zurechtbasteln, wie man es gerne hätte - ein Traum, macht aber das nacharbeiten von Tutorials und finden der einzelnen Funktionen nicht einfach.

Aber hier kommt ein unglaubliches Feature von Blender zum Tragen: die tolle Comunity. Es gibt unzählige Enthusiasten, die sich damit beschäftigen, die die Software weiterentwickeln und die ihre Erfahrungen, Tipps und Tricks mit anderen teilen. Ich habe mein Wissen aus Forenbeiträgen, Tutorials und vermutlich hunderten Stunden Video auf Youtube.

Deshalb: Nicht Abschrecken lassen!

Blender ist es absolut Wert, sich ein paar Stunden mit der unglaublich flexiblen Benutzeroberfläche auseinanderzusetzen und die anfänglich sehr umständlich anmutende Bedienung zu erlernen.
Hat man sich erstmal daran gewöhnt kann man erstaunliche Ergebnisse erzielen. Man darf nicht vergessen, dass bereits einige Animationsfilme mit Blender erstellt wurden und mehr und mehr professionelle Filmleute diese Software für ihre Special Effects einsetzen.

Ich habe Blender bereits für verschiedene Anwendungen eingesetzt. In meinem Berufsleben habe ich Schulungen gehalten und dafür einige kleinere Animationen von komplexen Abläufen erstellt oder Maschinen vereinfacht nachgebildet um sie Schritt für Schritt virtuell zu zerlegen und die Funktion der einzelnen Baugruppen zu erklären.

Dann habe ich es genutzt um Gegenstände zu konstruieren, die sich dann auf dem 3D-Drucker manifestiert haben. Dabei bin ich dann auch auf die Grenzen gestoßen. Blender ist kein CAD-Programm. Es gibt zwar Möglichkeiten die Maße der Bauteile einzugeben, es ist aber umständlich und es gibt spezialisierte Software für solche Anwendungen.
Ich erstelle immer noch Teile für den 3D-Druck in Blender, beschränke mich dabei aber auf "organische" Gegenstände. Alle möglichen Assesoirs für meine Puppen oder Kostüme sind z.B. bereits so entstanden. Z.B. die "Rabenschädel" an Astrids Rüstung oder die Scharniere im Stall, die Scharniere der Pferdebox sind dann aber in FreeCAD entstanden.

Und dann habe ich entdeckt, dass es sich wunderbar eignet um die Schnittbögen für Kostüme zu erstellen. Ich kann mir virtuelle Schneiderpuppen mit den Maßen der Kostümträger in Makehuman erstellen, dann in Blender laden und dort dann Kostümteile frei modellieren. Hier kommen mir die Werkzeuge für die Animation zu Gute. 
Um einen Charakter animieren zu können muss das Mesh, also der modellierte Körper, möglichst gleichmäßig sein und sollte möglichst wenig Gitterpunkte haben. Das stört aber beim Modellieren. Hier möchte man eine möglichst feine Auflösung um auch kleine Details darstellen zu können.
Deshalb werden solche Charaktere in mehreren Schritten erstellt. Zuerst wird frei modelliert, dabei muss man nicht darauf achten, wo die Gitterpunkte liegen und wie hoch die Auflösung ist.
Im zweiten Schritt wird dann ein Mesh mit sehr viel niedrigerer Auflösung aus dem hochaufgelösten Modell erstellt. Dabei legt man Flächen auf das Modell. Blender unterstützt einen dabei, in dem es die einzelnen Gitterpunkte auf der Oberfläche des Modells einrastet.
Für einen animierten Charakter legt man das Augenmerk auf die späteren Bewegungen, die animiert werden sollen. In meinem Fall lege ich die Streifen über das Modell, die dann abgewickelt, also "flach gedrückt", werden können und später aus Schaumstoff geschnitten und zusammengeklebt werden.

Für alle, deren Interesse ich jetzt geweckt habe und die es gerne selbst ausprobieren möchten habe ich noch ein paar Links:

Die Homepage des Blender Projekts mit vielen Informationen um Blender, Beispieldateien, Addons und natürlich dem Programmdownload.

Die Seite von Zacharias Reinhardt der auch sehr gute Tutorials auf Youtube (deutsch und englisch) eingestellt hat.

Die Seite von BlenderGuru aka Andrew Price der auch sehr schöne englischsprachige Tutorials auf seinem Youtubechannel hat.

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