Pferdestall

Pferdestall

Meine Nichte besitzt eine Unmenge an Schleich-Tieren. Da tummeln sich Schafe, Kühe, Katzen, Hunde, anderes Kleingetier und natürlich viele Pferde im Kinderzimmer.

Ich war der Meinung, die Tiere brauchen ein Zuhause und in meiner Vorstellung entwickelte sich ein Stall.

scheune uebersichtIch legte mir also ein eigenes Pferd zu und nahm Maß. Dann erstellte ich grobe Skizzen in Inkscape. Im Grunde habe ich lediglich die vier Seiten des Pferdestalls aus quadratischen Klötzchen und dazwischen liegenden "Balken" aus 10 mm Latten aufgezeichnet. Ein paar Aussparungen für die Fenster, ein großes Tor und eine kleine Seitentür. Bei der Gestaltung des Fachwerks habe ich mir einige Referenzbilder in der Google-Bildersuche und Pinterest herangezogen.

Die schrägen Balken habe ich einfach über die Grundzeichnung gelegt und anschließend mit den Pfaden der anderen Elemente geschnitten. Am Ende kam dann eine Zeichnung zustande, die alle Bauteile wie ein großes Puzzle nebeneinander darstellt.

Dann folgte die Überlegung, wie ich das Fertigen wollte. Da mir damals ein kleiner CO2-Laser zur Verfügung stand habe ich mit den Möglichkeiten experimentiert. Ein solcher Laser kann nicht nur sehr präzise schneiden, sondern auch ganz hervorragend Gravieren. Das brachte mich auf die Idee eine Textur ins Sperrholz zu gravieren um die Bauteile plastischer zu gestalten.

Die Textur einer Ziegelwand konnte nach ein paar Versuchen mit der Intensität der Gravur und einigem Skalieren der Ziegelgröße sehr plastisch ins Holz graviert werden.

Anschließend wurden dann die Rechtecke ausgeschnitten. Die Einzelteile habe ich dann mit Acrylfarben bemalt und die Balken aus 10 mm Holzleisten zurechtgeschnitten. Als Hilfe habe ich mir die Ansichten der vier Seiten in Originalgröße ausgedruckt. Dann konnte ich die Einzelteile auf die Zeichnung legen und alles ausrichten.

Die einzelnen Quadrate und die Leisten habe ich dann Segment für Segment miteinander verleimt und aus dünneren Leisten die Bretter gefertigt, die das Scheunentor bilden sollten. Bei den Brettern habe ich bewußt darauf geachtet, dass nicht alle exakt gleich lang sind und auch nicht präzise im rechten Winkel geschnitten wurden. Das wirkt realistischer, bei einem alten Scheunentor, dass in der Realität 4,5 Meter hoch wäre liegen auch nicht alle Bretter exakt nebeneinander.

Eine erste Anprobe mit meinem Pferd und der kleinen Hundefamilie zeigten mir, dass ich auf dem richtigen Weg war.

Die gesamte Verleimung der Klötzchen, das Kürzen und Anpassen der Balken und die unzähligen Bretter des Heubodens haben viel Zeit beansprucht. Die Scharniere des Tors und der Seitentür habe ich auf dem 3D-Drucker gefertigt, schwarz bemalt und mit Sekundenkleber angeklebt.

Die Zeit hat gereicht und ich wurde rechtzeitig fertig. Somit stand ein Pferdestall unter dem Weihnachtsbaum, der auch gleich eingeweiht wurde. Sämtliche gelben Bauklötze wurden zu Heuballen erklärt und auf dem Heuboden gelagert. Ein altes Fuhrwerk, das noch aus meiner Spielzeugkiste stammt, ergänzt die Szene.


Mir hat es unheimlichen Spaß gemacht und meine Nichte spielt immer noch gerne damit. In der Zwischenzeit ist mal eines der Scharniere abgegangen, größere Schäden sind aber nicht aufgetreten.

 

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